Motivation - Intelligentes Wohnen

Begleiten Sie uns auf einen Rundgang durch Ihr Smarthome im Endausbau

Folgender Text soll Ihnen einmal exemplarisch verdeutlichen, was "Smart Home" alles "kann", bzw. welche technischen Möglichkeiten sich heute im Bereich Hausautomatisierung bereits realisieren lassen. Es sei dabei angemerkt, dass der Vollausbau momentan noch eine nicht geringe Investition bedeutet, die sich aber über die Jahre allein durch Heizenergie- und Stromersparnis mehr als bezahlt macht, vom Mehr an Komfort nicht zu sprechen.

Sollte das Hausbau-Budget aber ausgeschöpft sein, so bietet sich dennoch zumindest die Verlegung der nötigen KNX-Leitungen im Rohbau an, denn ein schrittweiser Ausbau stellt ebenfalls kein Problem dar und so können Sie über die Jahre ihren Wohnkomfort sukzessive erhöhen und durch intelligente Steuerung auch noch Geld sparen.

Los gehts!

 

Stellen Sie sich vor ...

 

Es ist 19:30 Uhr, Sie haben (hoffentlich) Feierabend und fahren mit dem Auto gerade eben in den Carport ein. Da es im Oktober um diese Zeit bereits dunkel ist, schaltet sich die Leuchtstofflampe an der Carport-Decke an, und während Sie zur Haustür gehen] flammt auch der LED-Spot über der Tür auf. Einen Schritt von der Eingangstür entfernt, vernehmen Sie einen Piepton, gefolgt von einem leisen Motorengeräusch. Die Tür entriegelt sich und springt einen Zentimeter nach innen auf. Dankbar, denn Sie haben beide Hände voll, betreten Sie den Windfang und sind froh, dass Sie Ihren Schlüssel aus den Tiefen der Jackentasche nicht hervorzaubern müssen.

 

Die fünf Meter lange LED-Zeile, die dezent im Deckenwinkel des Windfangs angebracht ist, dimmt in einem warmweißen Ton auf und leuchtet den Eingangsbereich homogen aus. Aus dem Augenwinkel entnehmen Sie der kleinen LED-Statusanzeige an der Wand, dass sich noch niemand im Haus befindet, dafür aber während Ihrer Abwesenheit jemand geklingelt hat und mindestens ein Telefonanruf eingegangen ist. Zusätzlich zeigen Ihnen die mehrfarbigen LEDs, dass keine Fenster geöffnet sind und auch keine sonstigen Hinweise wissenswert  wären. Eine Störung, das wissen Sie, würde durch eine blinkende LED dargestellt werden. Jedoch arbeiten Heizung, Entkalker, Wetterstation und andere Systeme seit Langem fehlerfrei, sodass Sie die Störungs-LED insgesamt nur bei der ersten Inbetriebnahme zu sehen bekommen haben.

 

Beispielbild: Treppenbeleuchtung gekoppelt mit Innenraumbewegungsmeldern

Mit dem selbstverständlichen Wissen im Unterbewusstsein, dass sich alle eben eingeschalteten Leuchten von selbst wieder abschalten, gehen Sie die Treppe in den Wohnraum hoch und legen Jacke und Schuhe ab. Wie an jedem dunklen Abend haben Sie sich beim Treppenaufstieg über die farbige  Treppenstufenbeleuchtung (Abbildung 1.1) gefreut, für die Sie, wie auch für die gesamte Beleuchtung bis hierher, keinerlei Schalter betätigen mussten. Das wäre übrigens auch schwierig geworden, denn es gibt in Ihrem Haus dafür bewusst keine Schalter.

 

Im Wohngeschoss angekommen, spüren Sie die unaufdringliche Wärme der Fußbodenheizung, die das Haus auf einer angenehmen und für jeden Raum einzeln geregelten Temperatur hält. Ein Blick auf das Display des  Raumtemperaturreglers im Wohnzimmer verrät Ihnen eine Raumtemperatur von 22 Grad bei einer Außentemperatur von 10 Grad. Perfekt.

 

Die Außenjalousien sind bereits heruntergefahren, was bei ausreichender Dunkelheit automatisch vor Ihrer Ankunft erledigt wurde. Wären Sie tagsüber daheim gewesen, hätten Sie sicherlich mitbekommen, dass über die Mittagszeit die LamellensteIlung der Jalousien dafür gesorgt hatte, möglichst viel kostenlose Sonnenwärme in das Haus zu holen. Der Beweis sind die beiden noch ganz leicht warmen Sichtbetonwände hinter den großen Fensterflächen.

Über diesen raumhohen Fensterflächen sind unsichtbar vier lange Leuchtstofflampen verbaut, die sich eben beim Betreten des Wohnzimmers sanft auf 25 % gedimmt haben und den Raum indirekt beleuchten.

 

Neben diesen sichtbaren Vorgängen ist parallel eine ganze Menge an unsichtbaren Abläufen abgearbeitet worden. Ein stiller Beobachter im Hauptverteiler hätte mehrere Relais schalten gehört sowie einige flackernde LEDs bemerkt. Aber was ist da genau abgelaufen? Zunächst haben sich die 'beiden WLAN-Access-Points im Erd- und Obergeschoss aktiviert, und der 24-Port-Ethernet-Switch wurde angeschaltet. Da sich tagsüber niemand im Haus aufgehalten hat, wurde automatisch eine Vielzahl an Verbrauchern stromlos geschaltet. Diese Verbraucher, zu denen auch der SAT-Multiswitch und mehrere selbst im Stand-by-Betrieb hungrige Geräte zählen, werden jetzt wieder bestromt, schließlich sind Sie bereits seit mehr als drei Minuten zu Hause.

 

Sie entscheiden sich, einen Abstecher in die Küche zu machen. Natürlich wiederholt sich auch hier das Spiel mit der automatischen Beleuchtung. In der Küche trinken Sie ein Glas Leitungswasser, das direkt aus dem zentralen Wasserenthärter im Technikraum stammt, mit genau 3 °dH. Sie trinken noch ein zweites und drittes großes Glas. Warum ist das hier relevant? Ist es eigentlich gar nicht, aber ich möchte Sie in diesem virtuellen Rundgang nachts zum Aufstehen bewegen, daher die viele Flüssigkeit. Außerdem ist Wasser gesund.

 

Beispiel-Vorschau einer Smart-Visualisierung

Auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer gehen Sie an dem Raumtrenner vorbei, der gleichzeitig als Schrankwand dient und in seiner Rückwand flächenbündig einen 23-Zoll-Touchscreen eingebaut hat. Dieser aktiviert sich automatisch, sobald er Ihre Bewegung registriert hat, und präsentiert Ihnen die Bedienoberfläche (Abbildung 1.2) Ihres Smart Homes, sozusagen das Interface zum Gehirn des Hauses. Hier haben Sie die uneingeschränkte Macht, können alles im gesamten Haus schalten, bewegen und steuern. Beleuchtung, Jalousien, Heizung, Musikanlage - das sind nur einige Beispiele. Sie sehen aktuell keine Notwendigkeit, von der Macht Gebrauch zu machen, schließlich passiert das meiste automatisch, und manuelle Eingriffe sind sowieso eher unsmart.

 

Stattdessen verschaffen Sie sich lieber einen Überblick und browsen per Fingertipp durch mehrere Menüseiten. Die Liste der Telefonanrufe, die Kamerabilder der Personen, die geklingelt haben, Meldungsarchiv und ein paar RSS-Feeds sind schnell geprüft. Die grafische Ausgabe des Stromverbrauchs von Haushaltsstrom und Wärmepumpe über die Zeit ist ebenfalls immer wieder hübsch anzusehen. Besonders in der Wochendarstellung ist deutlich zu erkennen, dass sich der Grundstromverbrauch bei Abwesenheit reduziert hat, dank der kürzlich durchgeführten Programmierung der Stand-by-Abschaltung. Ein Blick auf die symbolische Energieampel bestätigt die Erkenntnis: Bei der nächsten Stromrechnung wird es wohl eine Rückzahlung geben. Der abschließende Blick auf die Feuchtigkeitswerte im Keller und auf die Einschaltintervalle der neu angeschafften Kühltruhe gibt Ihnen auch diesbezüglich ein gutes Gefühl: alles im grünen Bereich.

 

Sie hätten übrigens das gleiche Interface in etwas anderer Darstellung auch von unterwegs über Ihr Smartphone bedienen können, aber wenn Sie schon gerade vor dem Touchscreen stehen, benutzen Sie diesen natürlich auch.

 

Während Sie wieder in die Küche zurückgehen, erinnert Sie ein akustisches Signal daran, dass noch irgendwer die Waschmaschine ausräumen sollte, die vor 30 Minuten ihren Waschvorgang beendet hatte. Natürlich könnten Sie die Erinnerung einfach »überhören«, aber im Sinne des Hausfriedens entscheiden Sie sich, das kurz zu erledigen, bevor Ihre Frau nach Hause kommt.

 

Sie sind der Meinung, dass nach dieser Arbeit eine kurze TV-Berieselung angebracht wäre, und schalten mittels der Fernbedienung die Szene Fernsehen. Ein Knopfdruck genügt, und Fernseher sowie SAT-Receiver schalten sich ein. Der für SAT-Empfang richtige Eingang am TV-Gerät wird ausgewählt. Die indirekte Beleuchtung wird für das entspannte Fernsehen entsprechend gedimmt, eine kleine Stehlampe eingeschaltet und die sich auf der Mattscheibe spiegelnde Beleuchtung im Hintergrund ausgeschaltet. Die Wohnzimmerjalousien sind bereits geschlossen, ansonsten wäre das jetzt gleich automatisch miterledigt worden.

 

In das laufende Fernsehbild wird plötzlich eine Meldung eingeblendet, die besagt, dass das Telefon gleich klingen wird, was es zwei Sekunden später auch wirklich macht. Der Meldung können Sie gleich entnehmen, wer der Anrufer ist. Bei einer unbekannten Nummer wäre per Reverse-Suche der Name des Anrufers direkt ermittelt worden. Der Fernseher schaltet auf stumm, während Sie den Anruf am DECT-Telefon entgegennehmen.

 

Währenddessen ist auch Ihre Frau nach Hause gekommen und wurde, wie Sie selbst auch, vom Smart Horne mit allerlei Komfortfunktionen empfangen. Natürlich »weiß« das Haus, wer zur Eingangstür hereinkommt, und könnte für jeden Bewohner anders reagieren. In diesem Fall war das aber nicht vorgesehen - noch nicht. [...]

 

Inzwischen ist es 22:30 Uhr, und Sie werfen vom Bett aus einen Blick auf die kleine Anzeige an der Wand des Kopfendes. Sie würden per LED darauf hingewiesen werden, dass es noch offene Fenster gibt, was aber nicht der Fall ist. Ebenso gibt es aktuell keine Störungen, und es werden auch keine Bewegungen in den anderen Räumen außerhalb des Schlafzimmers angezeigt. Gut, Zeit für die »Gute-Nacht-Taste«, die Sie prompt betätigen.

 

Ihr Haus schaltet sich daraufhin in den Schlafmodus, der eine ganze Menge an Aktionen auslöst. So werden sämtliche Jalousien geschlossen, die Innenrollladen im Schlafzimmer he runtergefahren, eventuell noch eingeschaltete Lampen ausgeschaltet, Stromverbraucher, soweit sinnvoll, vom Netz getrennt, und sogar die Statusanzeige der LEDs wird für den ruhigen Schlaf abgedunkelt. Zusätzlich ist die Alarmanlage jetzt scharf geschaltet.

 

Ein paar Stunden später machen sich die etlichen Gläser Wasser bemerkbar, die Sie am Abend getrunken haben, und Sie ringen sich durch, das Badezimmer aufzusuchen. Es reicht bereits, dass Sie einen Fuß aus dem Bett auf den Boden stellen, woraufhin ein paar wohlplatzierte LEDs den Weg zum Bad halbschlafsicher ausleuchten. Im Badezimmer werden Sie nicht etwa von der hellen Standardbeleuchtung begrüßt, sondern von dem stark herunter-

gedimmten Nachtmodus. Zurück im Bett angekommen, wird die Beleuchtung ebenso diskret wieder abgeschaltet.

 

Am nächsten Morgen werden Sie pünktlich und so schonend wie möglich durch leicht geöffnete Lamellen und langsam lauter werdende Musik aus den Einbaulautsprechern geweckt. Die zentral gesteuerte Multiroom-Soundanlage sorgt dafür, dass Sie die Musik auf dem Weg vom Schlafzimmer ins Badezimmer sozusagen »mitnehmen«. Wiederum ohne einen einzigen Tastendruck auslösen zu müssen, zeigt sich das Badezimmer in einem komplett anderen Szenario als noch in der vergangenen Nacht. Die Beleuchtung ist hell, und zusätzlich werden auch der Spiegel und die Duschnische angestrahlt. Die Musik, die Sie vorher noch im Schlafzimmer gehört hatten, ertönt jetzt stattdessen im Badezimmer aus unauffälligen Wandlautsprechern.

 

Während Sie sich bereit machen, gehen wie von Geisterhand die beiden PCs in den Arbeitszimmern des Hauses an, ebenso startet der NAS-Server im Keller. Es ist an der Zeit für das zyklische Backup. Die beiden PCs sichern Ihre Daten auf dem NAS, und nach Beendigung des Backups fahren alle drei Rechner ordnungsgemäß und ohne Ihre Mithilfe wieder herunter.

 

Würde es nicht so stark regnen, könnten Sie vom Badezimmer aus den kleinen Mähroboter beobachten, wie er eine der letzten Runden für dieses Jahr dreht. Dass er heute Morgen jedoch freihat, verdankt er dem Smart Home, das ihn, basierend auf den Daten der Wetterstation, besser nicht zum Dienst sendet.

 

Sie machen sich bereit, das Haus zu verlassen, im Windfang spendet Ihnen die LED-Zeile im Deckenwinkel wieder warmweißes Licht. In dem Moment, in dem Sie die Haustür öffnen, dimmt die LED-Zeile jedoch von Weiß auf Blau. Richtig, fast vergessen, es ist Donnerstag, und Sie sollten die Mülltonne an den Straßenrand stellen.

 

Nachdem Sie das erledigt haben und sich ins Auto setzen, endet der kleine virtuelle Rundgang auch schon, und die Haustür verschließt sich selbst über das eingebaute Motorschloss.

*


Die Errichtung eines gesamten Smart Homes bringt natürlich momentan noch einiges an Kosten mit sich, Sie müssen aber nicht sofort tätig werden. Bei der Errichtung eines Neubaus, macht eine KNX-Businstallation, der die sichere Kommunikation aller Smart-Home-Teilnehmer ermöglicht, jedoch Sinn, um die Aufrüstbarkeit zu gewährleisten. Dadurch, dass viele Schalterleitungen und Leitungen anderer Geräte zum Verteilerschrank bei einer KNX-Installation entfallen und alle Schaltsignale über wenige Busleitungen laufen können, sparen Sie an dieser Stelle Geld, was eine Businstallation nicht deutlich teurer als eine herkömmliche Installation macht. Wenn Sie sich später entschließen, Smarthome-Server, Aktoren, Sensoren etc. nachzurüsten, lässt sich dies leicht durchführen. Sind keine Busleitungen vorhanden, wird eine nachträgliche Aufrüstung jedoch arbeits- und kostenintensiv.

Wir fühlen uns verpflichtet, Sie zu dieser Technologie, die den weltweiten Standard in der Hausautomatisierung darstellt, zu informieren, damit Sie auch in 10 Jahren noch Freude an Ihrer Hauselektrik haben und Ihr Eigenheim nach und nach in ein Smart-Home verwandeln können.

Zu Preisdifferenzen bei Ihrem individuellen Bauprojekt informieren und beraten wir Sie gern.

 

 

*Textquelle: Stefan Heinle - Heimautomation mit KNX, DALI, 1-Wire und Co. (2. Auflage)